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Saarbrücken und online: Der Nahostkonflikt und seine Rezeption
9 Oktober @ 18:00 - 20:00
Vortrag
Der Nahostkonflikt und seine Rezeption
in Deutschland und Europa
Im Januar 2015 betonte der französische Schriftsteller Michel Houellebecq in einem Interview mit der Zeitung Die Zeit, dass der Nahostkonflikt „eine Art Abszess” sei, der „dauernden Hass” in Frankreich und Europa schüre: „Jedes Mal, wenn sich dieser Konflikt verschärft, spürt man das in Frankreich sofort.” In der österreichischen Zeitung Die Presse ergänzte der Schriftsteller: „Wenn der Palästina-Konflikt erst einmal gelöst ist, werden sich die drei großen Religionen arrangieren.”
Hat Houellebecq Recht? Wie wird der Nahostkonflikt in Europa und insbesondere in Deutschland rezipiert? Markierte Israels Krieg gegen die Hamas eine Zeitenwende?
In diesem Vortrag wird zunächst die Geschichte des Nahostkonflikts zusammenfassend behandelt. Anschließend wird dessen Rezeption in der DDR, in der Bundesrepublik und in Deutschland nach 1990 thematisiert.
Die Entwicklung der deutsch-israelischen Beziehungen, die Boykott-Bewegung gegen Israel (BDS), palästinensische Flüchtlinge in Deutschland und der in Deutschland und Europa verbreitete israelbezogene Antisemitismus sind weitere zentrale Schwerpunkte des Vortrages.
Dr. Alexander Friedman
geb. 1979 in Minsk. Studium der Geschichte an der Staatsuniversität Weißrusslands (Diplom) sowie Neuere und Neueste Geschichte, Philosophie und Deutsch als Fremdsprache an der Universität des Saarlandes (Magister), 2009 Promotion ebenda. War während des Studiums in Minsk Leiter der Abteilung Geschichte am College Aish haTorah, Redakteur bei der Zeitung Berega und Tutor des Kurses „Geschichte der Juden in Osteuropa“ an der Open University of Israel; belarusische Politik und Geschichte gehören zu seinen thematischen Schwerpunkten.
Ab 2009 Lehraufträge bzw. Mitarbeit in Forschungsprojekten und an Dokumentationen u.a. an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Universität des Saarlandes, der Universität Sciences Po Paris in Nancy, der Universität Luxemburg, der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW (Duisburg), des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte (Bonn) sowie von Yad Vashem.