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Zwiesel: Vom Schinden bis zum Durandl – Leben und Arbeiten in der Glashütte früherer Zeit
22 Februar 2024 @ 18:00 - 19:30

Glashütten wurden früher als wirtschaftlich und kulturell weitgehend autarke Siedlungen betrieben. Neben der Hütte und den dazugehörenden Werkstätten waren die Glaserhäuser als Herbergen für die Arbeiter und als gesellschaftlicher Treffpunkt das Zangl, eine Art Kantine, die jedoch auch abends zu geselligen Runden einlud. Diese Geschlossenheit der Ansiedlung dürfte auch der Hauptgrund dafür gewesen sein, dass sich in den Glashütten eigenständige Gepflogenheiten und Bräuche entwickelten. Der Dozent Eberhard Kreuzer, bekannter Schriftsteller und ehemaliger Maschinenbautechniker mit jahrzehntelanger Berufserfahrung bei einem großen Glashersteller, hat sich als Autor in die Glasfertigung von Hand intensiv eingearbeitet. Er besitzt daher Einblick in dieses besondere Milieu, das sich erst in den 1960er Jahren auflöste mit dem wirtschaftlichen Wandel und dem Einfluss der Gewerkschaft. Eberhard Kreuzer hat vieles zu erzählen, das interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern neu sein dürfte, wie etwa: Warum war Glasmacher kein Lehrberuf? Was ist der Unterschied zwischen einer Böhmischen und Rheinischen Werkstatt? Was hat Glasmachen mit Rechtshändern zu tun? Und vieles mehr.